Condor Getriebe
Die Schweizer Firma Condor verbaute zeitweise Rudge -
Getriebe
bzw. fertigte solche in Lizenz. Es erfolgten dann sogar einige Verbesserungen
der ursprünglichen Konstruktion
.
Das Getriebe wurde auf den Kopf gestellt, was vernünftig erscheint da die Wellen
an denen Öl austreten kann oberhalb des Öllevels liegen.
Der Schaltautomat wurde integriert, was sehr stabil
ausgeführt wurde. Es ist gewissermaßen eine Erweiterung des Rudge-Getriebes. Die
Schaltklauen sind ausgeführt wie bei den Rudge-Replicas bzw. den 250-er
Getrieben was auch eine Verbesserung gegenüber der bei Rudge üblichen Stift -
Loch - Ausführung darstellt.
Bei diesem Getriebe sind die bei Rudge üblichen Nadellagerungen teilweise durch
Bronzebuchsen ersetzt, ich weiß aber nicht ob das original ist oder nachträglich
geändert wurde. Falls jemand Näheres weiß würde ich mich über einen Hinweis
freuen.
Auch findet sich wie öfters bei den Rudge -Seriengetrieben ein abgebrochener
Zahn....
Hier nun eine Aufstellung der vorgefundenen Übersetzungsverhältnisse.
Zähnezahlen | |||
Getriebehauptwelle/Mainshaft | Condor | ||
4. Gangrad | 30 | ||
3. Gangrad | 26 | ||
2. Gang | 22 | ||
Hauptwellenzahnrad | 14 | ||
Nebenwelle/Layshaft
|
|||
Nebenwellenzahnrad | 18 | ||
1.Gang | 34 | ||
2. Gang | 27 | ||
3. Gang | 21 |
Beim Condorgetriebe ergibt sich folgende Situation im 1. Gang:
Die Hauptwelle treibt mit 14 Zähnen das 1. Gangrad mit 34 Zähnen, der Abtrieb erfolgt durch das Nebenwellenzahnrad mit 18 Zähnen auf das 4. Gangrad mit 30 Zähnen. Das ergibt für das Zahnradpaar 1. Gang eine Übersetzung von 34:14= 2,429 und den Abtrieb 30:18= 1,667. Multipliziert man die beiden Übersetzungsverhältnisse ergibt sich für den ersten Gang eine Übersetzung von 4,049
im 2. Gang:
Die Hauptwelle treibt mit 22 Zähnen das 2. Gangrad mit 27 Zähnen, der Abtrieb erfolgt durch das Nebenwellenzahnrad mit 18 Zähnen auf das 4. Gangrad mit 30 Zähnen. Das ergibt für das Zahnradpaar 2. Gang eine Übersetzung von 27:22= 1,227 und den Abtrieb 30:18= 1,667. Multipliziert man die beiden Übersetzungsverhältnisse ergibt sich für den zweiten Gang eine Übersetzung von 2,045
im 3. Gang:
Die Hauptwelle treibt mit 26 Zähnen das 3. Gangrad mit 21 Zähnen, der Abtrieb erfolgt durch das Nebenwellenzahnrad mit 18 Zähnen auf das 4. Gangrad mit 30 Zähnen. Das ergibt für das Zahnradpaar 3. Gang eine Übersetzung von 21:26= 0,808 und den Abtrieb 30:18= 1,667. Multipliziert man die beiden Übersetzungsverhältnisse ergibt sich für den dritten Gang eine Übersetzung von 1,467.
im 4. Gang ist das Übersetzungsverhältnis 1,0 weil die Eingangswelle mit dem Abtriebsrad verbunden wird.
Das Getriebe ist sehr weit gespreizt wobei besonders der Erste Gang sehr kurz übersetzt ist, vielleicht ein Tribut an Schweizer Gebirgspfade?
Diese Seite ist Bestandteil von www.rudge.de
©
Andreas Ulm